Tag 17 - Selbstgespräche / Jour 17 - Soliloques
(Um jetzt wirklich mal ein bisschen aufzuholen, hier meine Geschichte von gestern. Achtung, ich bin ein bisschen verrückt!)
Jetzt, wo wir uns schon mitten in Woche 3 befinden, ist der Moment gekommen, dass ich Dir mal etwas beichte. Ich führe Selbstgespräche. Ziemlich oft sogar. Das ist zum einen vielleicht Teil der neuen Verarbeitung meiner Emotionen nur mit mir selbst, zum anderen einfach Beschäftigung. Aber das wirst Du im Laufe meines Posts wahrscheinlich noch besser verstehen.
Gestern Morgen wurde ich ziemlich spät wach. Als ich um 8 Uhr aus meinem Zelt kam, war Carlos natürlich schon fast abfahrtbereit.
Was ich auf jeden Fall gelernt habe bis jetzt, ist, meinen Mut nicht so schnell zu verlieren. Ich kann mich echt gut selbst motivieren inzwischen.
Nach 200 Metern kam ich gestern nämlich direkt auf diesen Weg. Total steinig und trocken, mit den 17 Kilo eher weniger spaßig.
Und über die Rhone dann nach Beaucaire.
Hier herrscht schon total mediterranes Klima. Und die Stadt war echt süß! Ich bin nur leider mal wieder ziemlich durchgerast, deshalb kein weiteres Foto. Auf diesem hier kannst du aber im Hintergrund den kleinen Hafen sehen.
Aus der Stadt raus, kam ich direkt wieder auf Feldwege. Immer weiter südlich bin ich gefahren, ohne Pause. Die Vorfreude auf die Küste hat mich richtig gut angetrieben. Weil es ein bisschen einsam war, habe ich mich unterhalten. Mit mir selbst. Das war dann eine Mischung aus Gedankensträngen, manche wirklich nur im Kopf, manche ausgesprochen. Hört sich kompliziert an, ist aber eigentlich ganz leicht. Man sagt einfach das, was man denkt, weil man weiß, dass man komplett allein und ungestört ist.
Als ich am Nachmittag an der Grenze zur Camargue unterwegs war, habe ich beim Anblick dieses Weges zum Beispiel echt laut geflucht.
Also wirklich, inwiefern ist das denn bitte ein Radweg?
Und die Camargue ist ja auch wirklich schön!
Später habe ich sogar zwei Pferde gesehen.
Als ich durch Aiges-Mortes schließlich nach Le-Grau-Du-Roi kam, war ich zwar schon echt fertig, aber beim Anblick auf den kleinen Hafen wurde ich sehr glücklich.
Keine Zweifel, die Küste konnte nicht mehr weit sein! Also habe ich die letzten Kilometer nochmal die Zähne zusammengebissen und durchgezogen.
Über eine Küstenstraße auf einem langen Damm kam ich nach Espiguette, habe meinen Campingplatz gefunden und, wie immer, blablabla, mein Zelt aufgebaut, geduscht, blablabla. Alles unwichtig und ich habe mich sowieso sehr beeilt. Weil daaaaaaann.
Das. Direkt hinter meinem Campingplatz. Ich musste fast weinen, so sehr habe ich mich gefreut. Und mit jedem Schritt Richtung Wasser ist mein Herz vor Freude schneller gerannt. Ich veranschauliche Dir das mal anhand von ein paar Fotos.
Ich habe mir dann meinen Obstsalat geschnitten, Musik gehört und den Sonnenuntergang angeschaut. Ich glaube, das war der schönste, den ich je gesehen habe. Auch, wegen den ganzen Gefühlen in dem Moment.
Gute Nacht, bzw. Guten Morgen von einer sehr glücklichen Léoni.
P.S. Von meinem Papa habe ich aus Deutschland extra diese Karte anfertigen lassen. (Spaß, er hat's freiwillig gemacht.)
Barcelona ist in Sicht!
---
Je m'excuse. Ça fait déjà quelques jours que j'ai ecrit en Français. Alors, maintenant, un update géant! Les derniers jours se sont passés très vite, avec plein de premiers choses. Mon premier champs de lavande, mon premier arbre d'olive. Mon premier repas chaud après deux semaines. Plein de belles expériences et plein de moments dans lesquelles j'étais très contente d'être en vie et de faire ce voyage. J'ai rencontré beaucoup de gens très gentils, très drôle et intéressant. Je suis grandi. J'ai changé. Ma vue sur certaines affaires s'est développé et devenu plus claire.
En fait, je vais te raconter comment ma journée s'est passé hier. Je me suis réveillé un peu plus tard que normalement, mais j'ai décidé quand même de rester au camping un peu plus. J'ai relaxé dans le soleil en attendant que mes batteries se chargent. Tu sais, j'avais le temps. Je voulais profiter de ce bel été en France.
Quand je suis parti vers le sud, c'était déjà 1 heur de l'après-midi. Juste après le camping, la route est devenu très difficile. Beaucoup de roches et de trous sur le chemin. Alors j'ai commencé de me parler.
Après la ville, la piste cyclable ramène aux chemins traversant les champs et des petits villages. J'ai conduit et conduit et dans l'après-midi j'étais presque rendu au Camargue. C'est si beau ici! Des chevaux blanc sur chaque ferme et j'avais déjà l'impression d'être capable de sentir la mer.
Et j'ai réussi. Le soir, après 83 kilomètres de vélo, je me suis rendu à l'Espuiguette. À la plage! Quand j'ai vu l'eau pour la première fois, j'ai presque pleuré. Ca y est, j'ai fait 1380 kilomètres. J'ai traversé 3 pays. J'ai pédalé jusqu'à l'océan. J'étais un peu fière de moi. Voici des photos de mon soir sur la plage en haut.
Merci à mes jambes et bonne nuit (où plus bon matin) d'une Léoni très contente.
Jetzt, wo wir uns schon mitten in Woche 3 befinden, ist der Moment gekommen, dass ich Dir mal etwas beichte. Ich führe Selbstgespräche. Ziemlich oft sogar. Das ist zum einen vielleicht Teil der neuen Verarbeitung meiner Emotionen nur mit mir selbst, zum anderen einfach Beschäftigung. Aber das wirst Du im Laufe meines Posts wahrscheinlich noch besser verstehen.
Gestern Morgen wurde ich ziemlich spät wach. Als ich um 8 Uhr aus meinem Zelt kam, war Carlos natürlich schon fast abfahrtbereit.
„Kein Stress!“hat er mir gesagt. Also habe ich, wie immer, alles in meinem Tempo gemacht. Und, wie jeden Morgen, haben wir uns verabschiedet, für den Fall, dass wir uns nicht mehr begegnen. So hat der Tag angefangen. Und es wurde immer besser. Beim Anblick vom Wetter habe ich mich richtig auf den Tag gefreut. Strahlend blauer Himmel und Aussicht auf hohe Temperaturen. Irgendwie hatte ich dann vormittags eher weniger Motivation, gleich loszufahren, also habe ich die Sonne noch auf der Wiese genossen während ich meine Akkus geladen habe. Schließlich habe ich ja wirklich Zeit. Das ist jetzt mein Urlaub. Als ich dann um 13 Uhr loskam, wusste ich, dass ich Carlos wahrscheinlich nicht mehr einholen werde. Schade irgendwie, aber ich bin doch auch unterwegs, um alleine zu sein, oder?
Was ich auf jeden Fall gelernt habe bis jetzt, ist, meinen Mut nicht so schnell zu verlieren. Ich kann mich echt gut selbst motivieren inzwischen.
Nach 200 Metern kam ich gestern nämlich direkt auf diesen Weg. Total steinig und trocken, mit den 17 Kilo eher weniger spaßig.
„Egal, du musst da jetzt durch.“hab ich mir gesagt. Eben, nicht gedacht, sondern gesagt.
„Zurück ist keine Option und außerdem wartet das Meer auf dich!“Das hat auch erstaunlich gut funktioniert. Die paar Kilometer bin ich voller Vorfreude gefahren, bis ich wieder auf der Straße war. In kürzester Zeit kam ich dann nach Tarascon.
Und über die Rhone dann nach Beaucaire.
Hier herrscht schon total mediterranes Klima. Und die Stadt war echt süß! Ich bin nur leider mal wieder ziemlich durchgerast, deshalb kein weiteres Foto. Auf diesem hier kannst du aber im Hintergrund den kleinen Hafen sehen.
Aus der Stadt raus, kam ich direkt wieder auf Feldwege. Immer weiter südlich bin ich gefahren, ohne Pause. Die Vorfreude auf die Küste hat mich richtig gut angetrieben. Weil es ein bisschen einsam war, habe ich mich unterhalten. Mit mir selbst. Das war dann eine Mischung aus Gedankensträngen, manche wirklich nur im Kopf, manche ausgesprochen. Hört sich kompliziert an, ist aber eigentlich ganz leicht. Man sagt einfach das, was man denkt, weil man weiß, dass man komplett allein und ungestört ist.
Als ich am Nachmittag an der Grenze zur Camargue unterwegs war, habe ich beim Anblick dieses Weges zum Beispiel echt laut geflucht.
Also wirklich, inwiefern ist das denn bitte ein Radweg?
„Danke“habe ich meinem Fahrrad gesagt.
„Danke, dass du mich so weit bringst. Über jeden Weg.“Und dann bin ich gefahren. Durch Schlaglöcher und tiefe Traktorenspuren, kilometerweit gradeaus. Zum Glück hatte mein Handy noch Akku. Die langen Gräser wurden vom Wind auf den Weg gedrückt und haben mich an den Beinen geschnitten. Ich habe das aber fast gar nicht gemerkt, so fokussiert war ich auf mein Ziel. Ich wusste nämlich jetzt, dass es nur noch 30 Kilometer bis zum Meer sind. Niemals hätte ich daran gedacht, davor aufzugeben.
Und die Camargue ist ja auch wirklich schön!
Später habe ich sogar zwei Pferde gesehen.
Als ich durch Aiges-Mortes schließlich nach Le-Grau-Du-Roi kam, war ich zwar schon echt fertig, aber beim Anblick auf den kleinen Hafen wurde ich sehr glücklich.
Keine Zweifel, die Küste konnte nicht mehr weit sein! Also habe ich die letzten Kilometer nochmal die Zähne zusammengebissen und durchgezogen.
Über eine Küstenstraße auf einem langen Damm kam ich nach Espiguette, habe meinen Campingplatz gefunden und, wie immer, blablabla, mein Zelt aufgebaut, geduscht, blablabla. Alles unwichtig und ich habe mich sowieso sehr beeilt. Weil daaaaaaann.
Das. Direkt hinter meinem Campingplatz. Ich musste fast weinen, so sehr habe ich mich gefreut. Und mit jedem Schritt Richtung Wasser ist mein Herz vor Freude schneller gerannt. Ich veranschauliche Dir das mal anhand von ein paar Fotos.
„Du hast es geschafft.“hab ich mir zugeflüstert. Ich war richtig, richtig glücklich. Ich glaube, so glücklich war ich die ganze Reise noch nicht. Ich weiß jetzt, dass man in einem Monat viel erreichen kann. Nämlich, zum Beispiel, 1380 Kilometer mit dem Fahrrad fahren, um das Meer zu sehen.
Ich habe mir dann meinen Obstsalat geschnitten, Musik gehört und den Sonnenuntergang angeschaut. Ich glaube, das war der schönste, den ich je gesehen habe. Auch, wegen den ganzen Gefühlen in dem Moment.
Gute Nacht, bzw. Guten Morgen von einer sehr glücklichen Léoni.
P.S. Von meinem Papa habe ich aus Deutschland extra diese Karte anfertigen lassen. (Spaß, er hat's freiwillig gemacht.)
Barcelona ist in Sicht!
---
Je m'excuse. Ça fait déjà quelques jours que j'ai ecrit en Français. Alors, maintenant, un update géant! Les derniers jours se sont passés très vite, avec plein de premiers choses. Mon premier champs de lavande, mon premier arbre d'olive. Mon premier repas chaud après deux semaines. Plein de belles expériences et plein de moments dans lesquelles j'étais très contente d'être en vie et de faire ce voyage. J'ai rencontré beaucoup de gens très gentils, très drôle et intéressant. Je suis grandi. J'ai changé. Ma vue sur certaines affaires s'est développé et devenu plus claire.
En fait, je vais te raconter comment ma journée s'est passé hier. Je me suis réveillé un peu plus tard que normalement, mais j'ai décidé quand même de rester au camping un peu plus. J'ai relaxé dans le soleil en attendant que mes batteries se chargent. Tu sais, j'avais le temps. Je voulais profiter de ce bel été en France.
Quand je suis parti vers le sud, c'était déjà 1 heur de l'après-midi. Juste après le camping, la route est devenu très difficile. Beaucoup de roches et de trous sur le chemin. Alors j'ai commencé de me parler.
»Tu ne vas pas t'arrêter!«je me suis dit.
»Tu ne retournes pas, tu peux le faire. Tu es capable!«Ce n'était pas la première fois que j'ai fait des soliloques. C'est déjà arrivé souvent pendant mon voyage. J'ai appris de me motiver moi-même. Et cette fois, comme tous les autres aussi, ça a marché. Je me suis rendu sur la rue après 3 kilomètres et j'ai passé le pont après Tarascon pour aller vers Beaucaire. Quelle belle ville! Malheureusement, j'étais tellement vite que je n'ai pas pris de photo.
Après la ville, la piste cyclable ramène aux chemins traversant les champs et des petits villages. J'ai conduit et conduit et dans l'après-midi j'étais presque rendu au Camargue. C'est si beau ici! Des chevaux blanc sur chaque ferme et j'avais déjà l'impression d'être capable de sentir la mer.
Et j'ai réussi. Le soir, après 83 kilomètres de vélo, je me suis rendu à l'Espuiguette. À la plage! Quand j'ai vu l'eau pour la première fois, j'ai presque pleuré. Ca y est, j'ai fait 1380 kilomètres. J'ai traversé 3 pays. J'ai pédalé jusqu'à l'océan. J'étais un peu fière de moi. Voici des photos de mon soir sur la plage en haut.
Merci à mes jambes et bonne nuit (où plus bon matin) d'une Léoni très contente.




















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