Tag 16 - Attacke

(Den Post vom 24.06. bekommst Du auch noch:)

Mit einem
„Attacke!“
hat sich Carlos gestern Abend kurz vor Vallabrégues in den Kreisverkehr verabschiedet. Und das war nicht das einzige mal, dass ich gestern Attacke auf etwas gemacht habe.

Aber zurück zum Anfang. Gestern morgen hatte Carlos sein Zeug schon zusammengepackt, als ich aus meinem Zelt kam (nachdem ich jetzt seine offizielle Bestätigung habe, kann ich ihn ja beim Namen nennen). Ich habe dann trotzdem ganz entspannt gefrühstückt, weil ich wusste, dass ich ihn ja wieder einhole. Gegen 10 Uhr habe ich dann, nachdem ich nochmal einen Kilometer zurückfahren musste, weil ich vergessen hatte, meine Flaschen aufzufüllen, Attacke auf die Via Rhona gemacht. Nach einem kurzen Stück auf der Straße kam ich wieder auf Feldwege und kleine Dorfstraßen. Da macht Fahrradfahren richtig Spaß, auch wenn man sich manchmal echt vor Schlaglöchern in Acht nehmen muss.

Und dann war es plötzlich so weit. Hinter einer Kurve, ganz ohne Vorwarnung, war es einfach da.


Mein allererstes Lavendelfeld. Natürlich habe ich gleich Attacke auf mein Handy gemacht:


Das sind jetzt 2 von ungefähr 163901 Fotos. Und es hat so gut gerochen! Beim Lavendelfeld habe ich auch Carlos wieder getroffen und wir sind zusammen weitergefahren. Durch kleine Dörfer, über Felder und vor allem durch schöne Blumen führte uns die Via Rhona wieder an den Fluss.



Unterwegs haben wir an einer Kreuzung plötzlich wieder zwei bekannte Gesichter getroffen. Die Mädchen aus der Schweiz! Ein paar Kilometer sind wir zusammen geradelt, dann haben sie sich zum Pause machen verabschiedet. Schon fast 2 Kilometer an ihnen vorbei, haben mich plötzlich Zweifel gepackt. Was, wenn wir uns diesmal wirklich nicht mehr sehen würden? Das wär irgendwie toll, sich wieder kontaktieren zu können. Also dachte ich mir
„Jetzt oder nie, du bist nur ein mal in dieser Situation!“
und habe angehalten. Schnell hab ich meine Handynummer und meinen Blog auf ein Stück Papier gekritzelt und hab den Rückenwind von der anderen Seite attackiert. Das war zwar wirklich nicht leicht, aber ich musste das irgendwie machen.

Später ging es einen ziemlichen Berg hoch Richtung Chateauneuf-du-Pape. Den haben wir natürlich auch attackiert. Oben haben uns Weinfelder und eine Winzerei erwartet. Richtig schön!



Wegen wieder einmal 33°C und knallharter Sonne, war niemand zu sehen. Aber, ich habe noch eine erste Begegnung gehabt.


Vereinzelt wachsen hier schon Olivenbäume! Ich konnte es irgendwie kaum glauben. So weit im Süden bin ich also schon?

Eine Sache hatte nachmittags noch mit „Attacke“ zu tun. Und zwar eine ganz bestimmte Brücke, die, unter anderem wegen Attacken, nicht mehr ganz erhalten ist. Trotzdem zählt sie zu einem Wahrzeichen ihrer Stadt. Na, weißt Du von welcher Brücke ich spreche? Nein? Natürlich vom Pont d'Avignon!


Nach einem so anstrengenden Tag war das vor allem für mich nochmal eine richtige Belohnung. Leider konnte ich nicht, wie in einem sehr bekannten Kinderlied hier in Frankreich gesungen wird, auf dem Pont d'Avignon tanzen, aber ich bin mit dem Fahrrad drunter durchgefahren. Das ist doch auch schon mal was.

Abends haben wir dann nochmal 30 Kilometer gemacht, das sind dann in Summe mal wieder 107.  Zur Feier des Tages haben Carlos und ich uns eine Pizza im Dorf gegönnt und ich wurde sehr widerwillig schon wieder eingeladen. Vielleicht wär das eine gute Stelle, um mich mal zu bedanken. Carlos, das waren echt zwei spannende Tage! Danke, dass ich mal mit so einem erfahrenen Radfahrer unterwegs sein durfte.

Ja, und dann bin ich todmüde ins Bett gefallen und, nachdem ich Mai Vys Stimme nochmal am Telefon gehört habe, eingeschlafen. (Weshalb Du diesen Post auch heute erst lesen kannst)

Das war Vallabrégues, bald ruft das Meer!
Viele Grüße aus Frankreich...

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